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Praktikum zum Einstieg in den Beruf

Der Einstieg in die Berufswelt fällt zahlreichen Personen schwer. Damit der Start als Berufstätiger deutlich leichter gestaltet werden kann, entscheiden sich viele Interessenten für ein Praktikum. Bezahlte wie unbezahlte Praktika bieten nicht nur die Chance, erste Berufserfahrung zu sammeln und ein Netzwerk an Bekannten aufzubauen, sondern auch den eigenen Traumberuf zu finden und kennenzulernen.

Vom Praktikum zum Traumberuf

Nach der Schule oder dem Studium eröffnet sich für viele Personen die Arbeitswelt mit zahlreichen interessanten Tätigkeiten. Doch nicht jeder Beruf entpuppt sich letztendlich als Traumjob. Bevor eine Ausbildung oder eine Anstellung in Betracht gezogen wird, entscheiden sich viele Interessenten für ein Praktikum. Praktika sind heutzutage eine gute Möglichkeit, in verschiedene Berufe reinzuschnuppern und zugleich vielseitige Berufserfahrung zu sammeln. Viele Praktikanten absolvieren ein meist mehrwöchiges Praktikum in einem ausgewählten Betrieb während der Ferienzeiten. Doch auch Personen, welche einen Berufswechsel anstreben, finden häufig eine vorüberbegehende Anstellung als Praktikant. Die Dauer und die tatsächliche Arbeitstätigkeit während des Praktikums unterscheiden sich allerdings wesentlich. Möchten Interessenten ein Praktikum absolvieren, müssen sie zunächst passende Betriebe finden und bereits bei der Bewerbung oder dem Bewerbungsgespräch in Erfahrung bringen, was sie erwartet und ob die Tätigkeit ihren Vorstellungen entspricht.

Praktikum

Praktikum ©iStockphoto/KatarzynaBialasiewicz

Hilfe beim Berufseinstieg

Das Praktikum dient im Wesentlichen dazu, erste Berufserfahrung zusammen. Vormerklich absolvieren Personen ohne Berufsausbildung oder -erfahrung ein oder mehrere Praktika, um sich Fachkenntnisse anzueignen. Auch für den eigenen Lebenslauf gilt das Praktikum heutzutage schon nahezu als Muss. Viele Unternehmen verlangen selbst bei Schülern oder Studenten ein gewisses Maß an Berufserfahrung, welches sie durch ihre Schulbildung oder ihr Studium nur in Praktika sammeln können. Folglich dienen Praktika vor allem dazu, den eigenen Lebenslauf aufzuwerten und schneller eine passende fixe Anstellung in einem Betrieb zu erhalten. Das Praktikum als Hilfe beim Berufseinstieg ist zwar nicht immer erforderlich, doch erleichtert ihn maßgeblich. Liegt keine Berufserfahrung vor, bieten manche Unternehmen zudem Interessenten die Möglichkeit, zunächst als Praktikant im Betrieb zu arbeiten. Während des Praktikums wird der Interessent eingewiesen und beobachtet, sodass sich am Ende des Praktikums in vielen Fällen eine fixe Anstellung ergibt.

Arten des Praktikums

Inzwischen existiert nicht nur eine einzige Form des Praktikums. Grundsätzlich lassen sich bezahlte und unbezahlte sowie freiwillige und verpflichtende Praktika unterscheiden. Verpflichtende Praktika treten vor allem während der Schulbildung oder des Studiums auf und müssen absolviert werden, um die Schule oder das Studium erfolgreich abzuschließen. Schul- und Studienpraktika können, müssen aber nicht bezahlt werden. Manche Unternehmen bezahlen Pflichtpraktikanten zwar. Die Bezahlung fällt allerdings häufig sehr gering aus. In der Regel dauern Pflichtpraktika zwischen einer und mehreren Wochen.

Freiwillige Praktika können bei Interesse jederzeit absolviert werden. Anders als Pflichtpraktika sind sie nicht an einen zeitlichen Rahmen gebunden, wodurch ein Ausmaß von wenigen Wochen bis mehreren Monaten möglich ist. Beim freiwilligen Praktikum werden bezahlte Praktika und das sogenannte Volontariat unterschieden. Bei bezahlten Praktika erhalten die Praktikanten eine festgelegte Bezahlung für den Zeitraum, in welchem der Interessent im Unternehmen arbeitet. Das Volontariat jedoch wird nicht bezahlt. Der Praktikant arbeitet mehrere Wochen in einem Unternehmen, erhält für seine Tätigkeit aber keine Bezahlung. Die Anzahl an bezahlten Praktikumsplätzen fällt geringer aus als jene für ein Volontariat, sodass viele Praktikanten zunächst Letzteres absolvieren, um erste Berufserfahrung zu sammeln.

Vorteile eines Praktikums

Auch wenn es sich um ein unbezahltes Praktikum mit kurzer Dauer handelt, bringen Praktika wesentliche Vorteile, welche den Einstieg in die Berufswelt deutlich erleichtern. Beim Praktikum wenden die Praktikanten das theoretische Wissen, welches sie sich in der Schule oder während des Studiums angeeignet haben, aktiv an. Somit können sie sowohl von ihrer theoretischen Ausbildung wie von der praktischen Anwendung profitieren. Zugleich vertiefen die Praktikanten ihr Fachwissen, falls sie ein Praktikum in einem relevanten Bereich absolvieren. Das vertiefte Fachwissen wird durch das neue Wissen, welches aus der Berufstätigkeit resultiert, aus dem jeweiligen Gebiet gefestigt.

Auch der Umgang mit Software und Arbeitsgeräten zählt zu den Pluspunkten während des Praktikums. Besitzen die Praktikanten schon erste Anwendungserfahrung mit spezifischen Programmen oder Geräten, verbessern sie ihre Kenntnisse durch ein Fachpraktikum maßgeblich. Ebenfalls lernen sie während des Praktikums neue Software und notwendige Geräte für die jeweilige Berufstätigkeit kennen, wodurch sie sofort beim Berufseinstieg aktiv selbstständig arbeiten können.

Das Netzwerk ist einer der zentralen Punkte während des Praktikums. Viele Praktikanten arbeiten im Unternehmen nicht nur mit einer einzigen Person zusammen, sodass sie zahlreiche neue Bekanntschaften und Freundschaften schließen. Effektives Networking hilft bei der späteren Suche für einen passenden Arbeitsplatz maßgeblich, da ehemalige Chefs oder andere Bekannte beispielsweise Empfehlungen ausstellen können. Ebenso ist es möglich, dass Praktikanten nicht nur in einer einzigen Abteilung arbeiten. Manche Praktikanten wechseln im Zuge ihres Praktikums mehrfach die Abteilung und lernen neue Orte und Menschen kennen.

Außerdem zeigen sich während des Praktikums die jeweiligen Stärken und Schwächen der Interessenten. Erkennt ein Praktikant beispielsweise, dass seine Stärken im aktiven handwerklichen Arbeiten liegen, entscheidet er sich gegen einen Bürojob. Zeigen sich hingegen Neigungen für organisatorische und verwaltende Tätigkeiten, bietet sich Einzelarbeitssituationen wenig an. Das Praktikum kann den Berufsinteressenten auf den richtigen Weg seines Traumjobs führen, ohne dass die absolvierte Tätigkeit seiner Traumtätigkeit entspricht.

Einen passenden Praktikumsplatz finden

Bevor ein Praktikum absolviert wird, muss zunächst ein passender Praktikumsplatz gefunden werden. Viele Interessenten profitieren noch vor Praktikumsbeginn von einem eigenen Netzwerk, welches aus dem Bekannten-, Freundschafts- und Verwandtenkreis besteht. Viele Praktikumsstellen werden nicht offiziell ausgeschrieben, sodass Interessenten immer nachfragen und sich aktiv bewerben müssen. Besitzt beispielsweise ein Bekannter oder ein Verwandter ein Unternehmen oder kann dieser helfen, einen Praktikumsplatz zu erhalten, sollte immer das Netzwerk aktiviert werden. Auch Freunde und Bekannte, welche bereits Praktika absolviert haben, können bei der Praktikumssuche helfen. Als gute Quellen für mögliche Praktikumsplätze bieten sich vor allem Websites von bekannten Unternehmen der Wunschbranche an, welche unter Umständen freie Arbeitsplätze anführen. Jobbörsen, Karrierewebsites und Talentnetzwerke für Absolventen, Studenten oder Schüler verzeichnen ebenso des Öfteren Praktikums- oder Ausbildungsplätze.

Auf die Qualität des Praktikums achten

Praktikum ist heutzutage nicht gleich Praktikum. Während Praktikanten häufig noch immer als eine Art Mädchen oder Junge für alles benutzt werden, sodass Kaffee kochen, Kopien erstellen oder Besorgungen erledigen zu ihren Tätigkeiten zählt, legen viele Unternehmen Wert auf relevante und hochwertige Praktika. Am Ende des Praktikums erhalten viele Praktikanten einen Nachweis über die abgelegten Tätigkeiten. Beinhaltete des Praktikums keine relevanten Tätigkeiten, hilft der Nachweis nur selten beim Berufseinstieg. Hochwertige Praktika bei namhaften Unternehmen hingegen, welche inhaltliche Arbeitstätigkeiten, welche für andere Berufe benötigt werden, sorgen dafür, dass auch Top-Unternehmen auf die Bewerber aufmerksam werden. Praktika, welche beispielsweise Kundenkontakt, Teamarbeiten, organisatorische Tätigkeiten oder aktives Arbeiten beinhaltet, hilft den Interessenten, ihre Soft Skills zu verbessern und somit schneller eine Anstellung zu finden.

Qualität über Quantität

Je mehr, desto besser gilt bei Praktika nur bedingt. Wie bereits erwähnt, achten Arbeitgeber vor allem auf die Qualität des Praktikums und selten auf die Anzahl der durchgeführten Praktika. Viele Praktika helfen den Berufsinteressenten herauszufinden, welche Tätigkeit ihnen gefällt und welche sie eher nicht anspricht. Dennoch garantiert eine hohe Anzahl an Praktika nicht unbedingt schnell einen passenden Arbeitsplatz. Werden im Lebenslauf ein bis drei qualitativ wertvolle Praktika angeführt, besitzen diese mehr Aussagekraft als zehn Praktika ohne inhaltliche Relevanz. Aus diesem Grund sollten Interessenten Praktikumsplätze gut auswählen und ihre Zeit sinnvoll investieren. Das sogenannte Job-Hopping, ein rascher Wechsel mehrerer Berufsplätze ohne Konstanz, wirkt sich meist nicht besonders positiv auf den Lebenslauf aus. Der Mehrwert für die eigene Karriere steht bei Praktika deutlich im Vordergrund, wodurch bereits bei der Suche nach einem passenden Praktikumsplatz immer auf die Qualität und Dauer des Praktikums geachtet werden sollte.

Den richtigen Praktikumszeitpunkt wählen

Der Großteil der Praktikanten absolviert Praktika während der Sommermonate. Dies ist vor allem bei Studenten und Schülern der Fall, da die Sommerferien meist die einzige Möglichkeit darstellen, mehr als nur ein paar Wochen ein Praktikum durchzuführen und Praxiserfahrung zu sammeln. Doch der Sommer ist nicht der einzige Zeitraum, in welchem Praktika möglich sind. Da vor allem im Sommer die Nachfrage an Praktikumsplätzen besonders hoch ist, lassen sich passende Stellen nur schwer und in der Regel unbezahlt bekommen. Möchten Interessenten ein Praktikum absolvieren und können sie ihre Zeit flexibler oder frei einteilen, sollten sie Stellen außerhalb der Sommerferien suchen. Studenten beispielsweise können während des Semesters oder der anderen Ferien ein Praktikum absolvieren. Beinhaltet die Schule oder das Studium eine verpflichtende Praktikumsphase während der aktiven Schul- und Studienzeit, wird häufig ein bestimmter Zeitraum für das Praktikum zur Verfügung gestellt. Je nach Schule oder Studium kann das Praktikum parallel zum Unterricht oder zu den Lehrveranstaltungen absolviert werden, sodass sich auch Praktika mit einer Dauer von einem halben Jahr durchgeführt werden können. Vor dem Beginn des Praktikums sollten allerdings alle Gegebenheiten und zeitlichen Regelungen deutlich geklärt werden, um Zeitüberschneidungen zu vermeiden.

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